Parkett selber schleifen und versiegeln

Sie möchten Ihren Holzboden selbst aufbereiten?

Tipps & Erfahrungswerte vom Fachmann

Einen Holzboden abzuschleifen klingt insbesondere für handwerklich geschickte Menschen nach einer leichten Aufgabe: Man informiert sich online über ein paar Punkte, besorgt ein bis zwei Schleifmaschinen und dazugehörige Schleifmittel im Baumarkt und macht sich ans Werk.
Hintergrund: Die Kosten einer Fachfirma einsparen. Das kann gut gehen - muss es aber nicht.

Wir möchten mit den folgenden Informationen allen Heimwerkern, ein realistisches Bild der Aufgabe und dessen Herausforderungen vermitteln. Ihnen eine realistische Entscheidungsgrundlage zu ermöglichen ist das, was wir Ihnen mitgeben möchten, wenn Sie vorhaben ihren Parkettboden selbst abzuschleifen.

Für unvohergesehene oder ungewünschte Ergebnisse übernehmen wir keine Haftung.

Für ein perfektes Ergebnis empfehlen wir Ihnen die Arbeiten von einen Fachmann durchführen zu lassen.

Parkett selber abschleifen – Ausgangssituation & Planung

Der Pakettboden oder Dielenboden Ihres Zuhauses ist abgenutzt oder entspricht nicht mehr Ihren optischen Ansprüchen. Deshalb soll Ihr Parkett nun abgeschliffen werden. Um Kosten zu sparen wollen Sie die Renovierung Ihres Holzbodens selbst übernehmen.

Bevor Sie Ihren Holzboden abschleifen, sollten Sie folgende Fragen beantworten können:

  • Welche Parkettart liegt bei Ihnen? (Fertigparkett, Echtholzparkett, Dielen)
  • Ist die Nutzschicht Ihres Parketts dick genug, um geschliffen zu werden?
  • Aus welchem Holz besteht Ihr Parkett? (Eiche, Buche,
  • Habe ich Erfahrung mit Schleifvorgängen?
  • Habe ich einen Zeitplan, der berücksichtigt werden muss?
  • Soll der Holzboden eine bestimmte Färbung oder Optik bekommen?
  • Wie wichtig ist mir ein optisch einwandfreies Ergebnis?
 

Parkett selber schleifen –
Dauer & Zeitaufwand

Mitunter ist die Darstellung, wie aufwändig die Aufarbeitung von Parkett ist, fernab von unseren Erfahrungswerten.

Baumarkt-Websiten suggerieren teilweise, dass das Abschleifen und Versiegeln als unerfahrener Leihe (je nach Raumgröße) 2 bis 3 Tage dauern soll.
Nach unserer Erfahrung, kommen Sie als Heimwerker mit 3 Tagen nur dann hin, wenn Sie Erfahrung mitbringen und es sich um eine Fläche von etwa 20 m² handelt, da je nach Art der Versiegelung bestimmte Trocknungszeiten eingehalten werden sollten.

Wir kennen Fälle, wo die Aufbereitung von 80 m² Parkettboden durch Privatpersonen 3 Wochen und mehr in Anspruch genommen hat. Deshalb empfehlen wir Ihnen einen großzügigen Zeitpuffer einzukalkulieren.

Für die Erstellung Ihres Zeitplans geben wir Ihnen eine realistische Einschätzung:

4-8 Stunden – Informationssammlung, Auswahl & Besorgung von Maschinen und Material

ca. 1 Stunde – Vorbereitung der (unbekannten) Maschinen

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Parkettboden selber schleifen

WICHTIG! Wie auch in Ihrem Beruf, machen Erfahrung und Details den Unterscheid. So ist es auch beim Parkettschleifen:

Bei jedem einzelen Arbeitsschritt bestehen Herausforderungen und Gefahren, die bei unsachgemäßer Handhabung zu ungewünschten Ergebnissen führen können.

Auch, die unwiederufliche Zerstörung von Teilbereichen des Bodens kann vorkommen!

Parkett selbst schleifen –
Übersicht der Arbeitsschritte

Ablauf für die Aufarbeitung von Parkettböden

  1. Raum vorbereiten
  2. Parkett Schleifen & Zwischenreinigen
  3. Vorbehandlung des Holzbodens
  4. Parkett versiegeln
  5. Trocknungszeiten einhalten
 

1. Vorbereitung der Räume

Räume vollständig leeren

Entfernen der Sockelleisten (wenn möglich)

Fremtkörper aus dem Holzboden entfernen

Stark beschädigtes Parkett sollten ersetzt werden

Boden mit Schonbürste saugen

Bei Bedarf Staubschleusen errichten

2. Parkettboden schleifen

  • Erst Fläche, dann Rand
  • Erst grob, dann fein

1. Schleifgang

Der 1. Schleifgang dient der Entfernung der alten Versiegelung (Ochsenblut, Parkettlack, Öl) sowie der Entfernung von Kratzern und Unebenheiten (Macken, Dellen und geschüsselte Dielen), um die Bodenoberfläche zu ebnen (egalisieren).

Alle weiteren Schleifgänge

Bis zu 5 weitere Schleifgänge führen wir durch – je nach Boden. Diese Schleifvorgänge dienen dazu, die Schleifspuren der vorangegangenen Schleifgänge zu entfern und letztlich eine glatte und Schleifspur-freie, ebene Fläche zu schaffen und den Boden für die Versiegelung optimal vorzubereiten.

ACHTUNG!

Folgendes sollten Sie beachten:

Die Maschinen sind schwer und kraftvoll!

  • Für ungeübte besteht die Gefahr, dass tiefe Furchen und s.g. Hobelschläge (Absetzspuren) entstehen, die das Parkett dauerhaft und unwiderruflich beschädigen können.
  • Besonders bei Böden mit geringer Deckschicht (3-schichtiges Fertigparkett) kann schnell die Nutzschicht abgetragen werden, sodass die Trägerschicht zum Vorschein kommt. Ein solcher Schaden kann nur durch den Tausch der jeweiligen Dielen behoben werden.

Materialschonend abtragen

  • Profis tragen nur so viel Material ab, wie unbedingt notwendig ist, um weitere Schleifvorgänge in der Zukunft zu ermöglichen.
  • Auch ein gleichmäßiger Abtrag ist wichtige, um keine Buckelpiste zu hinterlassen und eine ebenmäßige Fläche zu gewärleitsen. Insbesondere der Übergang zwischen Rand und Fläche ist tückisch, da unterschiedliche Maschinen verwendet werden und damit erhöhte Aufmerksamkeit im Schleifprozess erforderlich ist.

Auf hochwertige Schleifmittel achten

  • Die verwendung hochwertiger Schleifmittel gewährt für einen schnellen und gleichmäßigen Materialabtrag
  • Hochwertige Schleifmittel sind langlebiger während des Schleifprozesses
  • Minderwertige Schleifpapiere setzten sich schnell zu und der Verbrauch erhöht sich deutlich
 

3. Vorbehandlung des Holzbodens

Nach dem letzten Schleifdurchgang benötigt der frisch geschliffene Parkettboden eine gründliche Reinigung mit dem Staubsauger. Insbesondere an den Randbereichen gründlich saugen.

Ihr Holzboden muss frei von Schleifstaub sein!

Je nach gewünschter Versiegelung ist die Verwendung eines Intensivreinigers für Parkett ratsam, da dieser sämtliche Rückstände entfernt und das Endergebnis verbessert.

4. Parkett versiegeln

ACHTUNG!

Jegliche Versiegelungen (ob Öl oder Lack) haben begrenzte Verarbeitungszeiten. Diese können je nach Hersteller stark variiieren und sollten eingehalten werden.

Parkett ölen

Schritt 1

Parkettöl gleichmäßig und vollflächig aufspachteln oder mit einer Rolle auftragen.

Schritt 2

Nach der Einwirkzeit (Herstellervorgaben) mit der Einscheibenmaschie und einem Polierpad das Parkettöl in den Parkettboden einpolieren.

Schritt 3

Vorgang (Schritt 2) wiederholen, bis das Parkett gesättigt ist.

Schritt 4

Überschüssiges Parkettöl mit einem Ölsaugtuch auf der Einscheibenmaschine aufnehmen.

Parkett lackieren

Der gleichmäßiger Auftrag der Parkettversiegelung auf das geschliffene Parkett ist maßgeblich für ein homogenes Ergebnis.

Alle Schritte der Verarbeitung der Parkettlackierung muss "nass-in-nass" erfolgen und im Kreutzgang durchgeführt werden.

Schritt 1

Parkettgrundierung auftragen.

Schritt 2

Erster Lackiervorgang.

Schritt 3

Zwischenschliff mit Einscheibenmaschiene mit 150er Korn.

Schritt 4

Gründliches Absaugen.

Schritt 5

Zweiter Lackiervorgang.

 

5. Trocknungszeiten der Parkettversiegelung einhalten

Nach einer Parkettversiegelung sind entsprechende Trocknungszeiten nach Herstellervorgaben einzuhalten, um die Oberflächenbehandlung nicht zu beschädigen und ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Wenn die Parkettversiegelung vollständig durchgetrocknet ist und damit nutzbar ist, können Sie den Boden abdecken, Möbeln stellen, Teppiche legen usw.

Kosten: Parkett selbst schleifen

Der Aufwand, der mit dem Abschleifen von Parkettböden verbunden ist, wird oft unterschätzt. Daraus folgt, dass ein Kostenvoranschlag vom Fachmann von Intressenten oft als zu kostenintensiv bewertet werden und folglich eine klassische Entscheidung getroffen wird: "Schatz, das Parkett schleifen wir selbst."

Vorsicht, Achtung & Obacht

Immer wieder erhalten wir Anfragen, wenn der Versuch das Parkett selbst zu schleifen gescheiteret ist. Da dies nicht selten der Fall ist, möchten wir über die Risiken aufklären, die nicht zuletzt in möglichen Mehrkosten liegen können.

Der schlimmste Fall

Im schlimmsten Fall unterschätzen Heimwerker die Kraft der Schleifmaschinen und schleifen so tiefe Kerben in das Parkett, dass die Nutzschicht bis zur Mittellage durchbrochen wird. In dem Fall kann auch ein professioneller Parkettschliff nicht retten.

Die betroffenen Dielen müssen ersetzt werden. Zusätzlich muss nachgeschliffen werden, um Kerben und Furchen zu beseitigen. Dies ist deutlich kostenintensiver, als den Parkettboden vom Profi schleifen zu lassen.

Parkettreparatur

Parket selbst schleifen kostet

  1. Zeit in der Beschaffung der Maschinen und Materialien
  2. Geld für Maschinen (ca. 200,- € pro Woche) zzgl. Schleifmittel und Versieglung
  3. Zeit für die Durchführung
  4. Körperliche Kraft und Ausdauer für die Handhabung der Schleifmaschinen
  5. Nerven für das Lernen und Durchführen einer neuen Tätigkeit, bei denen Fehler entstehen können
  6. Durchhaltevermögen, die Sache durchzuziehen

Erfahrungswert

Wir hatten folgenden Fall im Bekanntenkreis: Er schliff seinen Parkettboden selbst und hatte letzlich ebenso hohe Ausgaben (insbesondere durch Schleifmittel), wie die Größe unserer Angebotssumme. Dazu zog sich sein Projekt außerplanmäßig über mehrere Wochen.

Unser Tipp: Sie beauftragen uns und wir legen Ihnen ein Top-Ergebnis zu Füßen.

 

Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenloses Schleifprofil

Bevor es zu einem Auftrag kommt, bieten wir Ihnen eine kostenlose Parkett-/Bodenanalyse an.

Wir machen ein Aufmaß und Beraten Sie hinsichtlich der möglichen Versieglungen, welche die gewünschte Optik Ihres Parkettbodens und die zu erwartende Nutzung berücksichtigt. Zusätzlich stimmen wir mit Ihnen einen Termin für die Durchführung ab und informieren Sie über die geschätze Auftragsdauer.